Die alten und neuen Vorstände stellen sich traditionell beim Treffpunkt vor und erzählen uns, wo sie herkommen und was sie zu ihrem Engagement bei der JEF sowie für ein föderales Europa motiviert. Außerdem wollten wir von ihnen wissen, welchen Schwerpunkt die deutsche Bundesregierung ihrer Meinung nach in der Europapolitik setzen sollte.
Clara Föller, Bundesvorsitzende
Beheimatet im “Herzen von Europa” in Frankfurt, arbeitend als Juniorberaterin für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Bonn und ehrenamtlich unterwegs im gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus - immer wieder von einer Region in die andere zu hüpfen, zählt glücklicherweise zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen. Wenn es mich dann dabei noch manchmal auf einen Berg, ein Konzert oder ans Meer verschlägt - umso besser.
Als Bundesvorsitzende der JEF darf ich gemeinsam mit unserer Bundessekretärin Emmeline den Verband leiten. Dabei liegt vor allem die strategische politische Planung sowie das Vertreten unserer Positionen gegenüber Politik, Medien und anderen Akteur*innen in meiner Hand.
Ob Klimawandel, Krieg oder die immer größer werdende Bedrohung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit: Wir wissen längst, dass wir diese Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen können. Ein politisches System, das die Interessen der Bürger*innen in den Mittelpunkt stellt und bei dem es darum geht, grenzenlos zu denken und gemeinsame Lösungen zu finden - nichts anderes meint die Vision eines europäischen Bundesstaats.
Gerade im Jubiläumsjahr des Elysée-Vertrags wünsche ich mir daher von der deutschen Bundesregierung, dass sie entschlossen den ersten Schritt in Richtung eines demokratischeren, nachhaltigeren und föderalen Europas macht. Denn für sie gilt wie für uns alle: unsere Zeit, Europa zu gestalten, ist jetzt!
Emmeline Charenton, Bundessekretärin
In der Grenzregion zu Frankreich in Baden-Württemberg aufgewachsen hat mich mein Studium der Europastudien und der Politikwissenschaft über Eichstätt (BY) und Trier (RLP) nach Berlin verschlagen, wo ich aktuell als Bürokoordinatorin des Generalsekretariats des Deutsch-Französischen Jugendwerks arbeite. Zwischen Arbeit und JEF versuche ich als Nicht-Berlinerin die verschiedenen Viertel und Angebote Berlins ein bisschen zu erkunden.
Als Bundessekretärin bin ich im Bundesvorstand vor allem für die interne Verbandsarbeit zuständig. Das betrifft ganz allgemein die Verbandsentwicklung und die Kommunikation in den Verband. Konkreter kümmere ich mich viel um Gremienarbeit rund um BuKo und BA und bin dabei in engem Austausch mit dem Bundessekretariat. Darüber hinaus bin ich für alle Verbandsfragen immer ansprechbar.
Ich engagiere mich für ein föderales Europa, weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir nur so die Krisen, mit denen wir aktuell zu kämpfen haben, bewältigen können. Klimakrise und Krieg machen exemplarisch deutlich, dass wir mehr zusammenarbeiten müssen, damit wir auch in Zukunft ein geeintes, friedliches und demokratisches Europa haben. Damit das möglich ist, braucht es den Einsatz und das Engagement einer/ eines jeden einzelnen, denn Europa wird nicht nur in Brüssel und Berlin gemacht, sondern jeden Tag mit den Menschen vor Ort.
Mathias Staudenmaier, Schatzmeister
JEF-Sozialisiert in Thüringen, wohne ich inzwischen in Stuttgart und arbeite dort als Referent eines Landtagsabgeordneten. Im Bundesvorstand bin ich als Schatzmeister für Themen rund um die Finanzen des Verbands zuständig.
Mitglied der JEF bin ich seit 2013. Ich bin damals eingetreten in der Überzeugung, dass in unserer Welt mit ihren globalen Problemen der Nationalstaat in seiner jetzigen Form so nicht mehr funktioniert. Deshalb brauchen wir größere Lösungen - und die bietet Europa!
Deshalb bin ich der Meinung, dass gerade auch die deutsche Bundesregierung föderale Reformen in der EU vorantreiben sollte. Der Koalitionsvertrag bietet dafür eine gute Grundlage - wenn das, was darin europapolitisch steht, auch umgesetzt würde, wären wir schon deutlich weiter!
Tobias von Gostomski, stellv. Bundesvorsitzender
Als bodenständiger Niedersachse sowie nüchternes Nordlicht, arbeite und lebe ich zwischen Aller, Oker und Leine. Im Moment darf ich zudem als Europareferent im Niedersächsischen Landtag tätig sein.
Im Bundesvorstand habe ich das ehrenvolle Amt des International Officer inne. Man kann sagen, das ist so etwas wie ein Außenminister der JEF Deutschland. In dieser Rolle pflege ich Kontakte mit anderen nationalen Sektionen und vertrete unsere Interessen sowie Beschlüsse im Europaverband. Daneben plane und organisiere ich internationale Projekte wie z.B. das Internationale Berlin Seminar oder die Umsetzung der Europawahlkampagne in Deutschland.
In einem föderalen Europa stehen die Ebenen nicht im Konflikt zueinander, weil sie sich wechselseitig die Kompetenzen streitig machen müssten. Für mich ist ein europäischer Bundesstaat die natürliche Symbiose aus regionaler Eigenständigkeit und gleichzeitig voller Handlungsfähigkeit auf europäischer Ebene. Und gerade bei den großen Fragen unserer Zeit braucht es entschlossenes europäisches Handeln! Und das Beste daran: das Ganze geht eben nicht zulasten unserer natürlichen Vielfalt in Europa.
An der Europapolitik der Bundesregierung stört mich am meisten, dass sie von einer intensiven deutschen Nabelschau geprägt ist. Ich kann verstehen, dass man die eigenen Vorteile im Blick hat Wenn man dabei aber das große Ganze nicht sieht, kommen wir nicht voran. Vor diesem Hintergrund würde ich mir wünschen, dass man auch mal unpopuläre, pro-europäische Entscheidungen mitträgt, die nicht nur aufs eigene Konto einzahlen und uns in Europa entscheidend voranbringen. Frei nach Willy Brandt täten wir gut daran, mehr Europa zu wagen.
Friedel Papę, Stellv. Bundesvorsitzender
Seit 2016 engagiere ich mich in der JEF auf verschiedenen Ebenen: in meinem Heimat-Kreisverband Mainz-Wiesbaden, im hessischen Landesverband und seit zwei Jahren auf der Bundesebene als stellv. Bundesvorsitzender. Ich studiere in Mainz Politikwissenschaft und Philosophie und arbeite in Teilzeit im Hessischen Landtag und mache vor allem Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit.
Im neuen Bundesvorstand habe ich die Koordination des Bereiches Politik übernommen und beschäftige mich insbesondere mit politischen Kampagnen und Aktionen. Mit Blick auf die Europawahl im kommenden Jahr hoffe ich, dass die proeuropäischen Parteien gestärkt werden und der föderalistische Gedanke von immer mehr Menschen unterstützt wird.
An der JEF fasziniert mich der ganzheitliche Blick auf Europa und die Welt. Als föderalistische Bewegung setzen wir uns seit über 70 Jahren für einen Europäischen Bundesstaat ein und zum ersten Mal hat sich die deutsche Bundesregierung genau diesem Ziel verschrieben. Sie muss jetzt aktiv werden und Unterstützung in anderen EU-Mitgliedstaaten suchen, um die europäische Idee bestmöglich zu vollenden.
Janis Fifka, stellv. Bundesvorsitzender
Geboren am Rande des Ruhrgebiets, aufgewachsen in Westfalen, mit Wurzeln in Schwaben, aktuell in Berlin lebend, bin ich durch Jugendarbeit auch Europäer im Herzen geworden. Dort konnte ich seit europaweit Freundschaften knüpfen, lernen und sprichwörtlich (auf-) wachsen. Ich arbeite für einen Bundestagsabgeordneten und leite daneben ein Projekt für Kinder- und Jugendbeteiligung. Eine kleine Freiberuflichkeit bringt mich öfter mit dem Zug aus der Hauptstadtbubble, manchmal sogar “raus” nach Europa. Traumkombi! Sonst erwärme ich mich sehr für Bücher, Kino, Schallplatten und Fotografie.
Im letzten Jahr habe ich wieder “zurück” zur JEF gefunden, nachdem ich in Münster vor Jahren bei der Kreisverbandsbildung aktiv war, dann aber den Draht verlor. Als stellvertretender Bundesvorsitzender bin ich mit Julia für unsere Bildungsarbeit verantwortlich. Wir leiten eine Arbeitsgemeinschaft, unterstützen die Gliederungen oder knüpfen Kooperationen. Die Europawahl 2024 haben wir stark im Blick.
Die Bundesregierung sollte sich für eine Umsetzung der Ergebnisse der Konferenz zur Zukunft Europas und einen Konvent einsetzen. Dazu gehört für mich besonders eine soziale Säule, denn Europa ist nicht nur Erasmus, tolles Essen, Freizügigkeit. Es gibt leider auch noch große Ungerechtigkeiten. Ein föderales Europa schätzt die Unterschiede wert, die Europa ausmachen, aber es steht für mehr Gemeinsamkeit dort und für diejenigen, die sich darauf verlassen.
Paula Gehre, stellv. Bundesvorsitzende
Nach zwei Auslandssemester in Frankreich und Praktika in Prag und Brüssel bin ich nun wieder im niederbayerischen Passau, wo ich mein Bachelorstudium “European Studies” beende. Hier ist man ohne Weiteres in 5min über die österreichische Grenze und auch nach Tschechien geht es ohne Kontrollen oder Warteschlange. Für mich war das lange Zeit verständlich.
Doch Europa braucht mehr als nur offene Grenzen und wirtschaftliche Zusammenarbeit, da die Krisen Schlag auf Schlag folgen und von keinem Staat alleine gelöst werden können. Besonders nicht die Klimakrise, in der die EU schon viel unternimmt, aber noch nicht mit der nötigen Schlagkraft vorgeht. Deswegen wünsche ich mir von der deutschen Europapolitik mehr Bestrebungen, um Europa noch in 50 Jahren lebenswert zu machen und eine größere Einbeziehung der Jugend. Denn WIR gestalten Europas Zukunft.
Konstantin Petry, Beisitzer
Ich wohne in Jena und studiere Philosophie im Master. Nebenbei schreibe ich Lyrik und Essays. Im Bundesvorstand bin ich für Politische Wirksamkeit und Schärfung des inhaltlichen Profils zuständig und leite die BAG Programmatik.
Der Europäische Föderalismus ist für mich eine Bewegung zur Erweiterung der Demokratie. Schließlich streben wir nicht einfach ein staatliches, sondern ein Europa der Bürgerinnen und Bürger an. Die deutsche Bundesregierung sollte europapolitisch in diesem Sinne handeln und sich besonders gegen eine Fortführung des Einstimmigkeitsprinzips stark machen. Stattdessen sollte sie auf eine Stärkung des Europäischen Parlaments hinarbeiten.
Julia Hegyesi, Beisitzerin
Aktuell lebe und arbeite ich in München. Dort leite ich das Europe Direct und bin erster Ansprechpartner für Bürger*innen bei allen Fragen rund um die EU & Europa. Als studierte Pädagogin liegen mir Bildungsthemen schon immer am Herzen. Daher war es für mich naheliegend, mich auch im Bundesvorstand für das Thema Bildung zu engagieren. Dabei ist es das Ziel, bildungspolitische Impulse an die Landesverbände zu geben und Strukturierungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Ein besonderes Anliegen ist es mir aber nicht nur beruflich, sondern auch privat und in meinem Ehrenamt, den Mehrwert und die Berührungspunkte von europäischen Themen im ganz normalen Alltag hervorzuheben. Denn wenn den Menschen bewusst wird, welche Rolle die EU für sie im Alltag spielt und welche (Mitbestimmungs-) möglichkeiten sie haben, setzen sie sich mit dem Thema auseinander und erkennen die Perspektiven einer starken föderalen Europäischen Union. Dazu gehört für mich insbesondere ein klares Einstehen für unsere Werte wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, die auch unsere Bundesregierung auf allen Ebenen verteidigen und stärken sollte, beispielsweise indem das Europäische Parlament mehr Kompetenzen bekommt.
Alexander Mellin, Beisitzer
Geboren im Rheinland lebe ich derzeit in München und Berlin, wo ich in der Filmwissenschaft promoviere. Als studierter Romanist steht für mich die soziale, historische und kulturelle Dimension Europas im Vordergrund. Nur wenn sich Europäer*innen auf dem ganzen Kontinent der europäischen Idee zugehörig fühlen, können wir ein freies, geeintes und friedliches Europa gestalten. Im Bundesvorstand unterstütze ich daher unseren International Officer im Team Internationales beim Austausch zwischen anderen nationalen, aber auch unseren regionalen und lokalen Sektionen. Von der Bundesregierung würde ich mir wünschen, stärker auf das Bauen von Brücken zu setzen, sich unseren europäischen Freunden wie Frankreich wieder anzunähern und auch in der Bevölkerung ein stärkeres Bewusstsein dafür zu schaffen, was jede/r einzelne Bürger*in an Europa hat.
Helene Salzburger, Beisitzerin
Mein Zuhause ist seit Studienbeginn die Großregion, im Herzen Europas. Dort studiere ich binational “Deutsch-Französische Studien” im Bachelor, wodurch Grenzüberschreitung etwas Alltägliches ist. Um zwischendurch der Realität zu entfliehen, flüchte ich gerne in Theatersäle, in mitreißende Lektüren oder mache selbst Musik oder Kunst.
Im Angesicht der sich zuspitzenden globalen Herausforderungen fühle ich mich aufgefordert, mich für die europäischen Werte einzusetzen. Es macht Spaß, durch den Austausch mit anderen Jugendlichen auch aus anderen Ländern unsere europäischen Demokratien mit Leben zu füllen, weil sie so vielfältig sein können. Als in einem föderalistischen Bundesstaat lebende Deutsche sollte es uns besonders am Herzen liegen, die europäische Integration voranzubringen.
Von der deutschen Europapolitik wünsche ich mir deshalb wieder eine vertrautere Zusammenarbeit mit Frankreich, da die bilaterale Zusammenarbeit und Kompromissfindung in der Vergangenheit oft auch inspirierend für europäische Diskurse war.
Melanie Tut, kooptiertes Mitglied
Zur Zeit studiere ich politische Ökonomie in Göttingen, Glasgow und Barcelona im Rahmen eines Erasmus-Mundus Masters. Privat interessiere ich mich für feministische Literatur und lerne gerne Sprachen. Bei der JEF kümmere ich mich um die Vorbereitung der Europawahlen 2024 und organisiere Fahrten nach Osteuropa, das auch einen Themenschwerpunkt für meine Arbeit darstellt.
Europa hat eine gemeinsame Geschichte und muss deswegen eine gemeinsame Zukunft haben. Nur zusammen können wir gute Lebensbedingungen, Klimaschutz, Gleichberechtigung und Chancengleichheit für alle Bürger*innen Europas gewährleisten.
Simon Paetzhold, kooptiertes Mitglied
Im JEF Bundesvorstand beschäftige ich mich vorwiegend mit politischen Themen. Dazu gehört unsere Kampagnenarbeit sowie politische Positionierung nach außen. Ich bin davon überzeugt, dass die JEF mit ihren inhaltlichen Forderungen einen positiven Beitrag zur deutschen politischen Debatte über die Zukunft der europäischen Union leisten kann. Als überparteiliche Jugendorganisation, die auf eine lange Tradition an pro-europäischen und föderalistischen Engagements zurückblicken kann, sind wir in einer einzigartigen Position, einen positiven Zukunftsentwurf der Europäischen Union im Namen der europäischen Jugend zu vertreten. Um einen Beitrag zur politischen Arbeit der JEF zu leisten, engagiere ich mich im Bundesvorstand der JEF Deutschland.
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