„Trennung“ von Kirche und Staat
Letzte Woche äußerte die Abgeordnete Beata Mateusiak-Pielucha der rechtskonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) den Wunsch, dass alle Atheisten, orthodoxe Christen und Muslime auf die polnische Verfassung und die polnischen Werte eingeschworen werden sollten. All jene, welche diese Anforderungen nicht erfüllten, sollten abgeschoben werden, sagte Mateusiak-Pielucha. Es ist nichts Neues, dass die polnische Regierung immer näher an die katholische Kirche rückt. Dieses Liebesverhältnis wird tagtäglich offensichtlicher. Die PiS setzte bereits vor langem schon inoffiziell Jesus Christus die Krone auf. Die katholische Kirche war im Konflikt über das Antiabtreibungsgesetz involviert, indem sie den Protesten der Abtreibungsbefürworter entgegenwirkte. Mateusiak-Pielucha und ihre Forderung sind nur ein weiterer Beweis, dass eine solche Abhängigkeit vorliegt.
Hinaus mit Vielfalt!
Ähnliche Deportationstechniken haben die polnische Regierung schon früher verwendet: im Jahr 1968 nach einem inneren Krieg innerhalb der PZPR (Polnische Vereinigte Arbeiterpartei), fand eine Säuberungsaktion innerhalb der Partei statt. Die Grundlage der Säuberungsaktion war die jüdische Herkunft von bestimmten Parteimitglieder. Tausende Personen und Familien wurden mit einer einfachen Fahrtkarte weggeschickt. Es ist nicht erstaunlich, dass viele Leute die Korrelation zwischen dies und Mateusiak-Pieluchas Aussage bemerkt haben, die einfach zeigen soll, wer ein echter Pole ist, und wer nicht.
Viele Verteidiger von Mateusiak-Pielucha versuchen zu erklären, dass der Vorschlag nicht ernst genommen werden sollte. Oder dass der Vorschlag aus dem Zusammenhang gerissen worden sei. Oder dass Mateusiak-Pielucha missverstanden worden sei. Doch in Wirklichkeit sind die Worte eine Reflexion der aktuellen Situation in Polen. Das Gerede von der Abschiebung von Atheisten und Andersgläubige macht manche Leute unsicher und andere Leute wütend. Die Abgeordnete nebst der ganzen Partei sollten daran erinnert sein, dass wenn sie die Nicht-Katholiken nicht auf die Verfassung einschwören wollen, sollen sie sich auch nicht entsprechend äußern.
Deportation? Ich will mich anmelden!
Viele anderen Polen reagieren anders: mit Humor.
Aus Ärger und Unzufriedenheit, wählen viele einen humorvollen Ansatz. Direkt nach dem Vorschlag, gab es eine Witzlawine, die nicht neu ist: je absurder die Ideen PiS werden, desto mehr Witze erscheinen. Am 30. November 2016 werden Leute sich vor dem Gebäude des Parlaments aufstellen, um die „ersten Deportation“ zu sein, um die Abschiebung für Mateusiak-Pielucha einfacher zu machen. Viele verkünden auf Plakaten auch ihre gewählte Destination, wo sie nach der Abschiebung bleiben wollen. Die meisten der gewählten Destinationen sind weit von Polen: tropische Länder, die viele Polen sich nie leisten werden können. Ziemlich viel wünschen sich auch, nach Island gesendet zu werden, wo die politischen und sozialen Änderungen vielversprechend zu sein scheinen, insbesondere für die polnischen Linken. Andere gewählte Destinationen sind: Kanada, Kuba und sogar Russland und Belarus.
Wie dieser Vorschlag umgesetzt werden, wird ist nicht klar. Dennoch hat die Reaktion, die der Vorschlag geschaffen hat, ein ganzes Land aufgerüttelt.
1. Am 30. November 2016 um 21:57, von Hans Heinreich Als Antwort Polen den Katholiken!
Wer wie Christen, Juden und Muslime einen Massenmörder und Kindermörder als Gott verehrt, hat jedes Recht auf Existenz verwirkt. Laßt uns also Europa von der abrahamitischen Geisel befreien und diese Monster vor eine Wahl stellen. Werdet Menschen oder bleibt Sklaven eines Monsters und verschwindet aus Europa und vom Angesicht dieses Planeten.
Europa den Menschen, der Untergang den Abrahamiten.
2. Am 14. Dezember 2016 um 12:23, von Uwe Als Antwort Polen den Katholiken!
an Hans Heinrich: Bitte Extremismus nicht mit Extremismus bekämpfen.
Ein Pferd hat zwei Seiten, zu denen man herunterfallen kann. Es ist die Kunst, sich in der Mitte zu halten, die mich weiterbringt.
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