Durchaus berühmt ist Brüssel für kulinarische Besonderheiten wie Pommes oder Waffeln. Letztere können an nahezu jeder Ecke der Kernstadt gekauft werden und demnach durchströmt ihr süßer Duft die kleinen, wunderschönen Gassen. Gepaart mit jenem der belgischen Schokolade, welche wie die Waffeln in den unterschiedlichsten Variationen erhältlich ist, stellt er einen Teil des Brüsseler Flairs dar. „Frites acceptées“ ist auf den Schildern vor vielen Restaurants zu lesen. Das bedeutet, dass man seine anderweitig gekauften Pommes mit in die jeweilige Gastronomie nehmen darf, um sie beispielsweise durch eine weitere belgische Spezialität, wie ein belgisches Bier, zu ergänzen. Übrigens, die besten Pommes gibt es bei Frit Flagey und Maison Antoine. Letztere Anlaufstelle liegt im Europaviertel, sodass hier auch bereits einige prominente Gäste, wie beispielsweise Angela Merkel, die belgische Spezialität kosteten.
Einfach einmal die Seele baumeln lassen
Neben dem Besuch dieser Hotspots empfiehlt es sich, einen Blick über den Tellerrand der Brüsseler Kernstadt zu werfen. Die Stadtviertel halten jede auf ihre Art eine Überraschung bereit und bieten einen Ausgleich zum dynamischen Leben im EU-Viertel. Bereits durch die Architektur unterscheiden sich die Stadtgebiete. Für Naturliebhaber*innen ist der Südwesten der Stadt besonders empfehlenswert. Hier befinden sich viele Parks wie der „Parc des Sources“. Daneben bietet das im Norden Brüssels gelegene Stadtviertel „Laken“ viele sehenswerte Parks und Gärten. So auch den „Jardins du Fleuriste“, der in Kombination mit dem „Schloss Styvenberg“ und dem nahegelegenen „Schloss Laeken“, der Residenz des belgischen Königshauses, unvergessliche Momente beschert.
Aus Gründen der Flugsicherheit etwa 30 Meter kleiner dimensioniert
Bei gutem Wetter lässt sich von den oben angesprochenen Gärten ein silbern glänzendes über 100 Meter hohes Bauwerk erkennen – das Atomium. Dieser – heut nicht mehr von Brüssel wegzudenkende – Touristenmagnet wurde zur Expo 58 errichtet. Bei dieser ersten Weltausstellung nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1958 wurden die neuen Zukunftstechnologien Raumfahrt und Atomkraft erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die einzelnen Atome des stark vergrößerten Kristallmodells sind begehbar und insbesondere das oberste Atom ermöglicht einen großartigen Blick über die gesamte Stadt.
Alles Schlumpf oder was?
Ein stadtbildprägendes Element fällt einem beim Gang durch die Stadt in die Augen: An den unterschiedlichsten Stellen findet man Abstraktionen belgischer Nationalhelden, nämlich als berühmte Comicfiguren. So sieht man am Häufigsten den Abenteurer Tim mit seinem kleinen Freund Struppi oder die Schlümpfe. Beides sind Figuren, die belgischen Künstler*innen entsprungen sind und folglich in der Nation und Kultur eine starke Verankerung finden – was sich auch an den Kunstwerken in der Stadt zeigt. Dies ist nicht die einzige Gelegenheit, die belgische Kunstszene aktiv zu erleben: Neben Museen und kleinen Galerien gibt es immer wieder Märkte, die es den Brüsseler Einwohner*innen und Besucher*innen ermöglichen in die verschiedenen Künste einzutauchen.
Was die wenigsten wissen
Nun zwei Tipps, die eigentlich nur Einheimischen oder Expert*innen bekannt sind! Zum einen ist das der „Place du Luxembourg“, kurz „Plux“ genannt, der mit seinen vielen kleinen Bars – insbesondere am Donnerstagabend – ein beliebter Treffpunkt bei jungen Expats der EU-Institutionen ist. In den Austausch mit Personen unterschiedlicher Kulturen kommt man auch beim zweiten Geheimtipp, genannt „Wolf“. Darunter ist eine Art Markthalle zu verstehen, die diverse internationale, kulinarische Spezialitäten bereithält. Diese können dann in der modernen und hippen Location gekostet und mit anderen geteilt werden.
Hier spielt die Musik
Zuletzt soll der Blick nochmals auf die europäischen Institutionen gerichtet werden, die wesentlich zur Berühmt- und Beliebtheit Brüssels beitragen. Die belgische Hauptstadt gilt als politisches und wirtschaftliches Zentrum Europas, was durch die vielen europäischen Institutionen und nicht zuletzt durch die zahlreichen Lobbytätigkeiten belegt wird. Insbesondere das Parlament ist sehr transparent und bietet Interessierten spannende Einblicke in das politische Geschehen. Es bietet sich an, den Parlamentsbesuch mit dem Besuch des Parlamentariums und des Hauses der europäischen Geschichte zu verknüpfen. Damit kann das eigene Wissen in Bezug auf die Geschichte und Entscheidungsprozesse der EU vertieft werden. Aber wie kommt man nun vom Parlament auf einen französischen Weichkäse zu sprechen? Der Vergleich resultiert aus der starken Ähnlichkeit des Gebäudes mit dem Camembert „Caprice des Dieux“, weshalb dieser Begriff durchaus humorvoll als Synonym verwendet wird. Dagegen kann das weiche Innere des Käses nicht in gleicher Weise auf die politische Institution übertragen werden, in welcher hart gearbeitet wird und kontroverse, aber dennoch sachliche und faire Debatten auf der Tagesordnung stehen. Die Vielfältigkeit Brüssels machen die belgische Hauptstadt sehr lebenswert sowie dynamisch und führen dazu, dass man die wunderschöne Stadt nur ungern wieder verlässt, da man weiß, dass es noch viel zu erkunden gibt!
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